Nur wenige Tage ist er jetzt schon alt – mein allererster Halbmarathon. Irgendwie kommt es mir schon ganz weit weg vor und es ist auch alles etwas unwirklich. Seit März/April habe ich das konkrete Ziel, in dem Jahr einen Halbmarathon zu laufen, verfolgt, spontan habe ich mich dann tatsächlich im Sommer für die Wachau angemeldet und nun ist er wirklich schon vorbei. Aber mal schön der Reihe nach.
Angefangen hat alles eigentlich im Sommer. Mein erster Wettkampflauf (der 10 km Akademieparklauf in Wiener Neustadt) ist nicht ganz so gelaufen, wie ich das geplant hatte. Es war zu heiß, ich war zu nervös. Es war nicht schlecht, aber ich war auch nicht besonders glücklich danach. Aber zum Glück habe ich mich nicht entmutigen lassen, sondern war eher aufgestachelt, frei nach dem Motto „Jetzt erst recht“.
Mir war klar, dass ich das Training anders anlegen und auch etwas mehr Wettkampferfahrung sammeln sollte. Und um keine Ausreden gelten zu lassen, habe ich mich dann auch recht bald für die Wachau angemeldet.
Die Woche vor der Wachau fing eigentlich ganz gut an, bestes Ergebnis beim Business Run, gute Platzierung bei meinem ersten X-Cross Run trotz Sturz, aber gerade dieser hat mich dann doch etwas außer Tritt gebracht. Die Schwellungen und Blutergüsse sind einfach nicht weggegangen und dann kam auch noch eine

Verkühlung dazu. Perfekte Voraussetzungen für den ersten Halbmarathon ;). Die Wetteraussichten waren auch etwas unangenehm, aber ich wollte es trotzdem unbedingt durchziehen.
Also packte ich am Samstag meine Sachen und düste nach Krems um mich dort schon auf den Wachau Halbmarathon vorzubereiten. Dort angekommen habe ich mir gleich meine Startnummer, T-Shirt und was es sonst noch so gab abgeholt und war schon extrem aufgeregt, was mich so erwarten würde.
In meinem Hotel angekommen, musste ich natürlich alles gleich mal herrichten und bin eigentlich sehr früh schlafen gegangen. Ich war auch ziemlich erledigt und wollte zumindest probieren, ob ich etwas schlafen konnte. Das ging auch erstaunlich gut. Ich bin dann erst ab 5 Uhr zunehmend nervös geworden.
Nach dem Frühstück kam gleich die große Frage, was ich denn nun wirklich

anziehen würde (sogar beim Laufen dieses typische Frauenproblem ;)), aber aufgrund meiner Verletzungen auf den Beinen hab ich mich doch für meine Asics-Kompressionsstrümpfe (war eine super Entscheidung, ich habe die Verletzungen somit gar nicht gespürt) und eine kurze Hose entschieden. Die Regenjacke war sowieso ganz klar mit im Gepäck und es war leider ein wirklich regnerischer Tag.
Dann ging es auf zu einem Parkplatz in Bahnhofsnähe, um mit dem Bus nach Spitz zum Start des Halbmarathons zu fahren. Das ging auch alles ganz schnell und ich hatte somit reichlich Zeit um mich auf den Start

vorzubereiten. Meinen Kleidersack habe ich dann in einem der Kleiderbusse abgegeben und da musste ich mich entscheiden, ob ich die Jacke mitnehme oder nicht. Ich habe mich dann doch dafür entschieden. Und habe noch zusätzlich den Regenponcho vom Startersack übergezogen.
Dann ging es wirklich los – der Start. Ich habe für meine Verhältnisse fast verhalten angefangen, zum einen waren meine Beine noch total durchgefroren und zum anderen war ich mir noch nicht so sicher, wie es mit meiner Verkühlung aussehen würde. Aber nach 2 km waren die Beine warm und ich habe mich doch tatsächlich an eine 5er Pace herangewagt. Die Wachau ist aber auch wirklich recht einfach zu laufen und daher ging alles recht locker und leicht.
Recht bald habe ich auch meine Jacke etwas bereut und sie mir dann doch ausgezogen und umgebunden. So ging es eigentlich ganz gut. Die typischen eher mühsamen Passagen in der Wachau kann ich auch wirklich nur bestätigen – der

Tunnel, der U-Turn, nochmal die Kurve mit Sicht aufs Ziel ;). Aber auch wenn ich da und dort einmal ein kleines Tief hatte (bei Km 15 herum habe ich das sowieso immer), so konnte ich mich doch immer wieder recht schnell daraus befreien und wieder mehr Tempo gehen und sogar meine drei Trinkpausen haben mich nicht außer Tritt gebracht.
Mein Ziel war ja eigentlich knapp unter 2 Stunden den Halbmarathon zu schaffen, in Wahrheit habe ich schon mit 1:55 spekuliert, aber bei der Hälfte der Strecke habe ich schon gesehen, dass vielleicht sogar noch etwas mehr drinnen wäre und so bin ich mit der offiziellen Zeit von 1:51:37 ins Ziel gekommen.
Und dieser Zieleinlauf .. ich habe ja jetzt doch schon das eine oder andere Rennen bestritten, aber nichts war auch nur ansatzweise vergleichbar damit. Die letzten 400m habe ich nochmals schön angegast und bin mit einer 4:40 pace ins Ziel gelaufen.

Schon die letzten Meter war ich unglaublich gerührt, stolz, glücklich. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, es war einfach phänomenal und ich wollte, dass dieser Moment wirklich niemals endet. Ich war auch gar nicht so erschöpft

und (typisch ich) habe schon angefangen zu grübeln, ob ich nicht doch noch mehr geben hätte können. Aber inzwischen sind diese Gedanken schon völlig zur Seite geschoben und ich brauche ja schließlich auch noch Ziele für den nächsten Halbmarathon, der ja schon in einem Monat ist.
Abschließend kann ich sagen, dass es eine wundervolle Erfahrung war und ich den Lauf in der Wachau wirklich jedem nur empfehlen kann. Mir war keine Sekunde auf der Strecke langweilig und trotz des schlechten Wetters hat alles reibungslos geklappt. Nächstes Jahr auf alle Fälle wieder und jetzt heißt es weiter trainieren – die nächsten Läufe kommen!
Herzlichen Glückwunsch! Super Zeit!
LikeLike
vielen lieben dank 🙂
LikeLike
Herzlichen Glückwunsch auch von mir! Viele Gruesse Andreas
LikeLike
Vielen lieben Dank 🙂
LikeGefällt 1 Person