
Schon letztes Jahr wollte ich meiner Tochter eine Reise nach Venedig schenken und ja wie so oft kam natürlich Corona dazwischen. Also wollten wir dieses Jahr einen neuen Versuch starten und gesagt getan, hatten wir endlich einen Termin, was natürlich nicht immer so leicht ist, da mein Kleiner ja auch versorgt gehört. Aber zum Glück haben wir ja wunderbare Großeltern, die hier sofort zu Stellen waren. Da die Flugpreise gar so teuer waren, sollte es doch ein Mädels-Road-Trip werden.
Um es etwas weniger anstrengend zu gestalten, wollten wir bei der Hinfahrt einen Zwischenstopp in Velden einlegen. In Velden hatte ich ja vor 2 Jahren ebenfalls einen witzigen Mädels Ausflug zu den White Nights und somit gute Erinnerungen daran. Leider war, wie auch damals , das Wetter eher nicht so sommerlich. Kalt und regnerisch präsentierte sich der Wörthersee as usual und ich kann mich echt an keine Reise an den Wörthersee ohne Regen erinnern (also es geht auch ganz ohne Laufen).

Unser Hotel in Velden war sehr einfach mit einem Self-Check in und das Öffnen der Türen hat sich abenteuerlicher herausgestellt, als ich es für möglich gehalten hatte. Obwohl ich muss echt gestehen, dass ich es ohne Lara vermutlich nie hinein geschafft hätte und die Nacht verzweifelt draußen hätte verbringen müssen oder so in der Art. Nach unzähligen Lachkrämpfen und gefühlt 1000 Versuchen sind wir dann doch irgendwann hineingekommen. Aber so ganz hatten wir das System trotzdem nie durchblickt.
In Velden selbst sind wir einfach spaziert und haben uns einen Eisbecher gegönnt, bis es dann endlich nach Venedig weitergehen sollte.

Ich hatte für uns ein tolles Hotel mit Blick auf den Kanal und auch vorab einen Parkplatz in der San Marco Garage reserviert, was sich als sehr wichtig herausstellen sollte.
In Venedig angekommen war die Garage leicht zu finden, außer dass rund um den Busbahnhof natürlich gefühlt Millionen Menschen und Polizisten anwesend waren. Und diese Polizisten haben uns gleich mal ganz hektisch in eine andere Richtung umgeleitet. Zuerst habe ich mir gedacht, es würde sich um eine Umleitung handeln und wollte natürlich weiter Richtung meiner Garage weiterfahren, bis mich plötzlich jener Polizist scharf stoppte und mich aufgebracht fragte, ob ich verrückt sei und wirklich gegen eine Einbahn fahren wollen würde. Da erklärte ich ihm, dass ich doch in die Garage fahren wollen würde und er meinte nur, dass diese voll sei. Ich stammelte schon recht eingeschüchtert, dass ich aber eine Reservierung hätte und dann hat er mich mit einem Seufzer doch noch umdrehen lassen.

Na das war ein toller Start und hat mich doch die einen oder anderen Nerven gekostet. Aber in der Garage selbst hat dann alles tadellos funktioniert, außer dass ich dort nicht selbst einparken durfte, sondern meine Autoschlüssel abgeben musste. Mein zugemülltes Auto !!! Ich hatte schon bereut, dass ich es nicht vorher etwas gereinigt hatte, aber ja da musste ich jetzt durch.
Dann ging es schon zur Fähre und damit zu unserem Hotel Palazzo Barocci, welches direkt an der Station St. Angelo lag. Und damit begann unser Urlaub. Das Hotel war wirklich großartig und unser Ausblick von der riesigen Terrasse einfach herrlich. Das Frühstück haben wir immer im Garten eingenommen und das war so schön und gemütlich. Es war also hier alles wirklich perfekt.
Palazzo Barocci Wundervoller Ausblick Frühstück im Garten

Und ein weiterer Pluspunkt war sicherlich, dass wir überall sehr schnell zu Fuß waren. Also machten wir uns gleich mal auf den Weg, um die Stadt etwas zu erkunden und das war in Venedig doch etwas verwirrender, als ich dachte. Weil nur weil man ungefähr die Richtung weiß, heißt das noch lange nicht, dass man dann auch einfach so dort hinfindet. Aber irgendwann sind wir dann schließlich am Markusplatz gelandet und nach einer Weile konnten wir uns doch ganz gut orientieren.
Am Abend wollten wir schließlich zum Hard Rock Cafe schauen und nachdem noch kein Tisch frei war, sind wir wieder zum Markusplatz spaziert und haben dort Fotos gemacht, bis ich plötzlich bemerkt hatte, dass sich in meiner Tasche keine Geldbörse mehr befindet. In dem Moment war ich wirklich wie versteinert vor Schreck und ich bereute zutiefst, dass ich immer alles mit mir rumgeschleppt hatte. Was sollte ich ohne Bargeld und alle meine Karten nur machen?

In wilder Verzweiflung sind wir zuerst mal ins Hard Rock Cafe, um unseren Tisch zurückzugeben. Der Kellner dort war gleich super bemüht und trotz meines katastrophalen Englisch in dem Moment (das war doch einmal richtig gut), hat er schon verstanden was wohl passiert war und hat überall nachgefragt, ob vielleicht jemand etwas gefunden hätte. Leider war dem nicht so und ich hoffte inständig, dass ich es vielleicht einfach im Hotelzimmer vergessen hatte. Also gingen wir zurück ins Zimmer und siehe da es war wirklich im Hotelzimmer und Glück im Unglück, dass wir unseren Tisch nicht sofort bekommen hatten, weil sonst hätten wir dort ohne Geld bestellt.
Also sind wir glücklich wieder zurück und haben noch einen tollen, lustigen Abend verbracht mit einer riesigen Portion Nachos (allgemein glaube ich dass diese Portionen im Hard Rock Cafe immer für 2 gewesen wären) Aber dem Kellner sind wir auf alle Fälle in Erinnerung geblieben, denn wie wir am nächsten Tag vorbei gingen, ist er extra rausgelaufen um uns zu fragen, ob eh noch alles ok sei. Ja, so kann man auch irgendwie einen Eindruck hinterlassen ;).
Platz beim Hard Rock Cafe Kanal Markusplatz Das obligatorische Brückenbild gehört dazu

Am nächsten Tag stand weiter Sightseeing am Programm, während am Markusplatz schon alles für die Dolce&Gabbana Modeschau aufgebaut werden sollte, welche wir (Spoiler!!) aber verpassen sollten.
Zuerst wollten wir der Rialto Brücke einen Besuch abstatten und man merkte hier schon, dass wir nicht die Einzigen mit dieser Idee waren. Aber wir sind sie doch zumindest mal abgegangen und haben das eine oder andere Foto hier machen können. Das gehört zum Touristen Programm doch schließlich dazu.
Danach waren wir uns noch nicht so ganz einig, was wir uns anschauen wollen würden, also ging es einmal wieder Richtung Markus Platz um eventuell den Dogen Palast zu besichtigen. Hier musste ich feststellen, dass es in Venedig dann doch etwas anders zu geht und mit so einer unendlich vorkommenden Schlange hätte ich wirklich nicht gerechnet, also haben wir beschlossen das einfach auszulassen.
Aufbau für die Modenschau Dogenpalast nur von außen Rialto Brücke

Unser nächster Weg sollte uns dann schließlich ins Teatro la Fenice führen, welches zum Glück sehr leicht zu besichtigen war, denn hier hielt sich der Besucherstrom eindeutig in Grenzen.
Einzig, wie überall in Venedig, wurde sehr genau der grüne Pass kontrolliert und danach konnte man durch das Theater spazieren.
Das Theater war wirklich wunderschön mit ein paar zusätzlichen prunkvollen Sälen. Hier findet in Venedig immer das Neujahrskonzert statt und es war sicherlich seinen Besuch wert.
Stiegenaufgang zu den Sälen Einer der Säle Blick von der Loge Platz mit Teatro la Fenice

Schließlich wollten wir zur Scala Contarini del Bovolo vorbeischauen und dort hatten wir wieder ziemlich Glück, denn eigentlich konnte man diese nicht so einfach besichtigen, sondern es gab 30minütige Zeitfenster, in denen man durch die Scala spazieren durfte.
Aber gerade wie wir dort ankamen, waren gerade noch Plätze frei, so konnten wir das ohne Wartezeit machen.
Hier ging es eine lange Wendeltreppe bis ganz nach oben, wo man einen wirklich großartigen Blick über die Innenstadt hatte und ehrlicherweise war das dort auch das Highlight.
Es gab zwar auch eine Kunstausstellung, aber wir fanden diese jetzt nicht ganz so aufregend muss ich gestehen.
Aber der Ausblick war das Ganze alleine schon wert und ich würde es trotzdem immer wieder machen, auch weil hier die begrenzte Anzahl an Leuten wirklich angenehm war.
Was für ein Ausblick Seufzerbrücke

Danach spazierten wir einfach noch so durch die Innenstadt, zur Seufzerbrücke und zum Kanal, wo schon langsam alles abgesperrt wurde und man hier sich auch fast nicht mehr viel bewegen konnte.
Also gingen wir einfach wieder ein Stück weiter vom Markusplatz weg und diese romantischen engen Gassen und die Brücken alleine sind natürlich absolut sehenswert und wenn man nur eine Weile am Kanal sitzt und das Treiben um einen beobachtet. Einfach wirklich traumhaft.
Wir sind dann noch eine Weile in einem total netten Lokal sitzen geblieben und wollten uns dann schließlich noch ein bisschen in unserem Zimmer ausruhen, um dann später nochmals zum Markusplatz zu schauen. Uns war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass wir das große Geschehen schon vorher knapp versäumt hatten und mit Gewitter und Regen haben wir dann schlussendlich nicht mehr wirklich etwas mitbekommen.
Pizza muss in Italien immer sein

Also hatten wir einfach noch einen gemütlichen Abend und dann ging es leider eh schon wieder nach Haus.
Das nach Hause fahren hat sich dann als sehr unproblematisch herausgestellt. Wir haben unser Auto wieder bekommen (O-Ton meiner Tochter „Wer sollte denn bitte unser Auto dort stehlen“) und auch sonst ging es dann sehr problemlos ins kalte Österreich zurück. Von 25 Grad auf gefühlte 10 war dann schon ein kleiner Kälteschock, aber man gewöhnt sich leider zu schnell wieder daran.
Irgendwann komme ich sicher wieder nach Venedig und hoffe noch viel mehr zu sehen, aber bis dahin sind noch mehr neue Orte zu entdecken.