Am Hausboot in Portoroz

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Eigentlich wäre Ibiza am Plan gestanden

Ursprünglich hätte ich ja im Mai einen weiteren Ibiza Urlaub geplant, doch dann kam mit Corona einfach alles anders und somit waren alle Reisepläne mal vorerst auf Eis gelegt. Natürlich gibt es Wichtigeres im Leben als das Reisen, aber ich liebe das Meer und der Gedanke dieses Jahr ohne einem Urlaub am Meer zu verbringen hat mich trotzdem ziemlich traurig gemacht.

Als sich nun vor wenigen Wochen langsam abzeichnete, dass es doch einige Lockerungen geben würde, flammte in mir langsam die Idee auf, vielleicht doch noch für ein paar Tage nach Kroatien zu kommen, denn hier wollte ich sowieso gerne in dem Jahr ein paar Urlaube verbringen. Also perfekt für einen Ibiza Ersatz, jedoch war lange nicht klar, ob und wann die Grenze zu Kroatien geöffnet werden sollten und somit kam eigentlich für das letzte verlängerte Wochenende nur Slowenien in Frage, welches pünktlich seine Grenzen öffnen sollte.

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Das sollte unser Hausboot in Portoroz werden

Ich muss gestehen, dass ich trotz meiner kroatischen Wurzeln (oder vielleicht gerade deswegen ;)) Slowenien noch nicht so auf meiner Reisekarte hatte. Viel wusste ich auch nicht wirklich über dieses Land und ich hatte zwar in meiner Kindheit mal einen Urlaub hier verbracht, das war dann aber doch einfach schon zu lange her, als dass ich mich wirklich erinnern könnte.

Dann kam von meiner Reisebegleitung Martin die Idee, dass wir doch nach Portoroz fahren könnten. Also hab ich mich sofort hinter meinen PC geklemmt und ganz ich begonnen zu recherchieren und ja dieser Vorschlag gefiel mir langsam immer besser. Nach kurzer Diskussion ob Hotel, Appartment und welcher Ort denn nun, habe ich mich schlussendlich für etwas

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Fahrt nach Portoroz

Außergewöhnlicheres entschieden – nämlich ein Hausboot am Rande von Portoroz – das Stella Blue Floating House.

Das Wetter sollte in den neuesten Prognosen für die nächsten 5 Tage auch viel besser aussehen, wie es ursprünglich angesagt wurde, also blickte ich voller Zuversicht auf unsere kleine Reise. Das Einpacken war natürlich trotzdem eine Katastrophe, denn die Temperaturen sollten doch recht unterschiedlich sein und da wir mit dem Cabrio unterwegs waren, durfte ich auch nicht so viel mitnehmen.

Mittwoch Nachmittag ging es dann endlich los, mit einem

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Blick aufs Meer vom Schlafzimmer aus

Mix aus Sonne, Wolken und auch ein paar Regenschauer sind wir am frühen Abend in Portoroz angekommen.

Das Finden unseres Hausboots war dann noch eine ziemliche Challenge, bis Martin dann doch noch die Bootsnummerierung auf dem Boden gefunden hatte. Aber dann waren wir beide von unserer Unterkunft sofort ziemlich angetan. Alles war wirklich toll ausgestattet und die Terrasse oben sowieso der absolute Hit. Schnell ausgepackt sind wir noch schnell in Portoroz Essen gegangen. Der Ort war wie ausgestorben und die meisten Hotels schienen noch geschlossen zu sein. Ich war ziemlich gespannt, wie sich das die nächsten Tage so entwickeln würde. 

Wie meistens sind die ersten Nächte noch etwas ungewohnt, aber Aufwachen mit dem Blick aufs Meer hat mich dann fast ein bisschen an die Malediven erinnert und war wirklich fantastisch. Zuerst hat es noch ziemlich geregnet, aber nachdem dieser nachgelassen hatte, sind wir zu einer ersten Laufrunde an der Strandpromenade entlang aufgebrochen. Da wurde es dann doch schnell ziemlich warm, aber wir konnten ja gleich danach ins kühle Meer springen. Einfach herrlich. Meine erste Schwimmrunde in dem Jahr und ich wusste wieder wie sehr ich das Meer doch vermisst hatte.

Danach gab es ein ausgiebiges Frühstück auf unserer großen Terrasse, was wir die nächsten Tage fast immer beibehalten sollten.

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Sonnenuntergang von der Pizzeria aus

Einer der großen Vorteile bei unserem Hausboot waren auch die bereitgestellten Räder und diese sollten wir auch wirklich ausnutzen.  Wir wussten ja schon dass es den berühmten D8 Radweg von Triest nach Porec gab, welcher auch bei Portoroz vorbeiging und so wollten wir einen Teil davon noch am Donnerstag befahren. Leider war das Wetter doch noch recht wechselhaft und man musste immer mit einem Schauer rechnen, aber auch das konnte uns dann nicht aufhalten. Also ging es diesmal für uns in Richtung kroatischer Grenze, an den Salinen vorbei und dann bei strömenden Regen wieder zurück. Ich muss gestehen, dass Laufen bei Regen irgendwie lustiger als Radfahren ist. Aber trotzdem war es ein Erlebnis und sehr witzig, wie wir völlig durchnässt wieder zurückkamen.

Am Abend ging es dann noch gemütlich nach Portoroz auf eine Pizza und zwei White Russian als krönenden Abschluss eines wirklich schönen Urlaubsauftakts, Sonnenuntergang inklusive.

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Einer der Tunnel am Radweg

Am nächsten Tag wollten wir bei stabileren Wetter Piran schon am frühen Vormittag erkunden und diese Stadt hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Hafen, die Altstadt, die engen, romantischen Gassen, das war wirklich wunderschön. Nach einem Frühstück am Tartiniplatz ging es auf den Turm der Kathedrale St. Georg, wo man einen traumhaften Blick über Piran hatte.  Zum Schluss sind wir noch einen kleinen Teil des Wanderwegs nach Fiesa gegangen, um genau hier zu beschließen, den anderen Teil der Parenzana Radtour Richtung Italien zu probieren. 

Also sind wir mit unseren Rädern wieder nach Portoroz, um eben die Abzweigung des D8 Radwegs zu suchen und den haben wir schlussendlich auch gefunden. Hier ging es nun landschaftlich großartig durch Tunnel und durch Weinberge Richtung Izola. Leider hatten wir uns nicht wirklich eingecremt und daher dann am Ende des Tages einen Sonnenbrand geholt, aber es war es trotzdem auf alle Fälle wert. Es war eine großartige Radtour, die eigentlich Lust auf mehr gemacht hat.

In Izola haben wir einen kurzen Stopp gemacht, um etwas zu trinken und am Hafen und Strand entlang zu spazieren, bis wir schließlich wieder zurück nach Portoroz fuhren um den restlichen Tag zu relaxen. Am Abend sind wir dann noch in einem sehr gut gelegenen Restaurant knapp vor Piran hängen geblieben, wo wir endlich unsere Fischplatte für 2 und eine wirklich tolle Tomatencremesuppe gegessen hatten. Der tolle Sonnenuntergang gehörte inzwischen eh schon fast zum Standardrepertoire. Und man merkte auch, dass sich Portoroz langsam aber sicher füllte. Die Hotels schienen aufgesperrt zu haben und auch in den Restaurants war schon recht viel los.

Unser letzter voller Urlaubstag begannen wir wieder mit einem gemütlichen Lauf und anschließender Schwimmeinheit, um dann mit dem Auto die Salinen von Secovlje zu besichtigen. Dann stand Koper auf dem Plan, jedoch muss ich gestehen, dass ich mir die Stadt malerischer vorgestellt hatte. Also wurde das ein eher kurzer Besuch, um dafür nochmals in einer tollen Bar in Izola unsere Zeit zu verbringen. Das kleine, beschauliche Izola war dann irgendwie doch mehr nach unseren Vorstellungen. 

Den restlichen Nachmittag haben wir dann noch auf unserem Boot verbracht und den Urlaub mit einer kalten Platte und Wein ausklingen lassen. Irgendwie war die Zeit viel zu schnell vorübergegangen und man hatte das Gefühl, dass man doch noch so viel hätte machen können. 

Wir waren beide wirklich positiv überrascht und das ist es ja, was so einen spontanen Urlaub oft ausmacht, denn richtige Erwartungen hatten wir hier nicht. Portoroz ist auf alle Fälle eine Reise wert und ich könnte mir gut vorstellen hier wieder einmal meinen Urlaub zu verbringen. 

Am Rückweg sind wir dann noch in Ljubljana stehen geblieben und wurden ein weiteres mal positiv überrascht.  Gestartet sind wir bei der Drachenbrücke und dann die wirklich großartige Promenade entlang des Ljubljanica geschlendert. Hier gab es ein Lokal neben dem anderen und alles so entzückend und vor allem auch sauber und grün angelegt. Entlang dieser Promenade gibt es unzählige Brücken und von oben ragte das Schloss, welches wir jedoch nicht besichtigt hatten. Über die Einkaufsstraßen in der Innenstadt sind wir noch ein bisschen im Tivoli Park spaziert, bis es dann endgültig nach Hause ging.

Mein Fazit: Slowenien hat mich wirklich überrascht und dieser Urlaub war wirklich gelungen und toll. Danke an Martin, der mich begleitet und überhaupt auf die Idee gebracht hat.


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