Hindernisläufe sind ja eigentlich nicht unbedingt meine Paradedisziplin, aber nachdem mir der X-Cross Run in Podersdorf letztes Jahr wirklich viel Spaß gemacht hatte, aber die Hindernisse jetzt auch nicht sonderlich anspruchsvoll waren, wusste ich, dass ich mich auch hier nochmals etwas mehr herausfordern wollen würde. Also haben wir beschlossen in Wiener Neustadt den Spartan Race Sprint zu versuchen. Gesagt getan, voller Enthusiasmus habe ich mich gleich angemeldet und es kam, wie es kommen

musste – ich wurde von allen im Stich gelassen, keiner wollte mit mir schlussendlich mit laufen. Also habe ich kurzerhand beschlossen, dass ich das einfach alleine durchziehen werde – und wenn ich 300 Burpees machen müsste – hier kann ich vorgreifen .. so schlimm wurde es zum Glück dann doch nicht ..
Aber wie immer der Reihe nach ….
Durch meine langwierige Krankheit im März, ist meine ganze Planung ja sowieso ziemlich durcheinander gekommen und dadurch auch das Training für den Spartan Race. Ja, Freeletics habe ich natürlich weiterhin gemacht, aber auch hier hatte ich doch ziemlich abgebaut und das Fitnessstudio hat mich leider auch schon eine halbe Ewigkeit nicht

mehr gesehen. Aber ich habe zumindest das Burpees Training etwas verstärkt und auch ansonsten mehr Freeletics Exercises

eingebaut.
Der Wings for Life WorldRun kam hier auch ziemlich perfekt, um mich zusätzlich für diese neue Erfahrung zu motivieren. Meinen letzten Trainingslauf habe ich dann schlussendlich auch schon im Akademiepark gemacht und konnte hier die Aufbauarbeiten für den Spartan Race gleich aus nächster Nähe beobachten. Ich war bereit, mehr oder weniger ;).
Der große Vorteil bei diesem Lauf war zum einen, dass er in Wiener Neustadt stattfand, wodurch ich einen Anfahrweg von etwa 5 min hatte und zum anderen, dass ich mit 15 Uhr auch keinen so frühen Startblock hatte. Damit war der Tag eigentlich sehr entspannt. Am späten Vormittag habe ich meine Startunterlagen abgeholt und um 14 Uhr bin ich dann schlussendlich wirklich in die Akademie gefahren. Die Parkplatzsituation war eher mühsam, aber ich habe in einer Seitengasse dann doch noch einen Parkplatz gefunden.
Am Gelände angekommen, habe ich dann meine Tasche abgegeben und mich langsam zum Startbereich aufgemacht. Hier konnte man auch schon in den Startbereich hinein und hierfür musste man auch gleich ein erstes Hindernis überwinden, nämlich eine halbhohe Wand. Hier hätte ich mich fast schon blamiert, in dem ich doch etwas Mühe hatte darüber zu kommen. Ich schiebe es auf die Nervosität ;). Und nervös war ich wirklich, denn im Gegensatz zu meinem letzten

Lauf, wusste ich hier einfach nicht, was mich wirklich erwarten würde und ob ich das alles überhaupt schaffen konnte. Angeschrieben war der Spartan Race Sprint mit 5+km und 20+

Hindernisse.
Nach einem kleinen Aufwärmprogramm ging es dann wirklich los – wie gewohnt etwas gedrängt, vor allem da es hier doch immer wieder durch schmale Wege ging. Dann fingen schon relativ bald die ersten Hindernisse an, die jedoch noch nicht das große Problem darstellen sollten. Über ein gespanntes Netz über den Bach klettern, oder mit Gewichten eine Runde laufen. Hier habe ich sogar unbewusst eine Fleißaufgabe erfüllt, da Frauen hier eigentlich nur eines nehmen hätten müssen. Aber genau hier habe ich ein Pärchen kennengelernt, das in Folge eine größere Rolle spielen sollte. Beim nächsten Hindernis sind wir nämlich wieder aufeinander getroffen und ich habe sie gefragt, ob ich mich ihnen nicht anschließen könnte. Gesagt getan, jetzt waren wir ein 3er Team und die Zeit verging wie im Flug.
Meine ersten Burpees durfte ich gleich beim Seilklettern einlösen, was eigentlich schade war, weil ich denke, dass ich hier mit etwas mehr Geduld vielleicht doch nach oben gekommen wäre. Und mit der Dauer wurden die Hindernisse auch immer anspruchsvoller für mich. Vor allem machte mir Höhe irgendwie zu schaffen. Ich denke, dass ich hier noch im Hinterkopf hatte, wie ich beim X-Cross Run vom letzten Hindernis abgerutscht war und sobald ich etwas mehr rutschte, habe ich irgendwie die Panik bekommen. Also doch lieber Burpees. Allgemein habe ich recht viele Burpees machen müssen. Aber hier hat war das neu gewonnene Team absolut von Vorteil, da wir uns de

Burpees zumindest ein bisschen aufteilen konnten, weil niemals alle 3 ein Hindernis überhaupt nicht geschafft hatten.
Dafür gingen alle sonstigen Hindernisse, wo man im Gatsch unter eine Stacheldraht durchkriechen musste oder einfachere Kletter- und Trageübungen beinhalteten eigentlich ganz gut. Bei den schwierigeren Hindernissen fehlte mir einfach doch die fehlende Übung und vielleicht auch Geduld. Aber ich hatte ja zumindest genug Burpees trainiert ;). So ging es dahin und meine Uhr hat mir irgendwann schon 8 km angezeigt, was mich doch etwas verwundert hatte.

Nachdem die letzte hohe Wand überwunden war, war er dann endlich da. Der berühmte Schluss Sprung über das Feuer. Und das war einfach so toll und cool, ich kann es gar nicht beschreiben. Und wir sind hier auch zu dritt als Team gemeinsam gesprungen und die Fotos sind hier einfach so phänomenal und witzig geworden. Das war schon ein ganz besonderer Moment. Die Uhr hat 1:49 für 8,4 km angezeigt, aber eigentlich war das eher nebensächlich. Ich hatte es wirklich geschafft, aber ohne mein Team wäre es noch viel härter geworden. Und eines ist auch klar, wenn ich das nochmals machen sollte (was sehr wahrscheinlich ist), möchte ich doch gezielter darauf hintrainieren und die Burpees Anzahl so gering wie möglich halten.
Es war eine wirklich großartige Erfahrung und ich habe sicherlich etwas Feuer gefangen, schauen wir mal, was ich in Zukunft noch alles machen werde.

Nach meinem Frauenlauf ist sowieso wieder der X-Cross Run in Wien an der Reihe, Diesmal hier die lange Variante und ich glaube jetzt kann mich nicht mehr so schnell etwas erschüttern ;).
Eure schlaflose Iris