
Ja, es ist passiert, seit meiner Jugend laufe ich schon mit Polaruhren und nun bin ich meiner, eigentlich geliebten, Polar M400 tatsächlich untreu geworden. Ich habe doch tatsächlich zu Garmin gewechselt, nämlich zur Fenix 3HR, welche ich ursprünglich gar nicht in der näheren Auswahl hatte. Und nachdem ich mich jetzt langsam schon etwas an meine neue Laufuhr gewöhnt habe, wird es nun doch Zeit ein kleines Fazit zu ziehen und meine beiden Uhren zu vergleichen, auch wenn dieser Vergleich zugegebener maßen nicht ganz fair ist.
Warum nicht fair? Weil man diese 2 Uhren ja nicht so 100% vergleichen kann, alleine der Preisunterschied ist schon recht beachtlich, aber ich möchte trotzdem die Gelegenheit nutzen um meine persönlichen Vor- und Nachteile beider Uhren zu beschreiben.
Also die große Frage ist, warum bin ich überhaupt gewechselt, wo ich doch prinzipiell ganz zufrieden war? Und hier ist es schon – prinzipiell. Die Polar M400 ist eine tolle Laufuhr, sie bietet gerade Anfängern mehr als genug, aber das war es dann auch schon wieder. Oft habe ich mich geärgert, dass meine Steigerungen nicht sehr genau mit gemessen wurden und dass es allgemein auf der App nicht viele Informationen gab und da ich über Garmin immer sehr viel Gutes gehört hatte, habe ich mich entschlossen eine neue Laufuhr zu kaufen. Nur welche?
Anfangs hatte ich zwei Uhren in die engere Auswahl genommen, nämlich die Garmin

Forerunner 735XT und die Fenix 5s. Und eigentlich hatte ich mich sogar für die Forerunner entschieden, aber dann gab es für die Fenix 3HR ein tolles Angebot und ich musste zuschlagen. Da ich von der Pulsmessung am Handgelenk nicht unbedingt überzeugt bin und ich auch die Laufeffizientdaten mit gemessen haben wollte, habe ich zusätzlich den Garmin HRM Run Brustgurt dazu genommen. Diesen muss man unbedingt (ganz anders als bei Polar, wo das egal ist) richtig anlegen, sonst werden die Daten nicht gemessen. Das musste ich auch noch lernen ;).
Dann war sie endlich da und ich war natürlich ganz furchtbar aufgeregt und wollte sofort loslegen. Das ist bei Garmin nicht ganz so leicht, wie es bei meiner Polar der Fall war. Hier ist doch etwas Einarbeitungszeit notwendig, die jedoch (vor allem mir als Technikfreak) viel Spaß macht. Man kann hier so viel einstellen, dass man anfangs vielleicht schon etwas überfordert ist, aber nach einem Abend herumspielen und installieren, war ich am nächsten Tag bereit mit meiner neuen Uhr einen ersten Lauf zu wagen. Dafür hatte ich mir extra eine spezielle Seite in meinem Laufprofil angelegt, welche mir alle Informationen auf einen Blick anzeigen sollte.

Nun war ich, wie immer, im dunkeln unterwegs und musste erkennen, dass die Schrift im Gegensatz zur Polar doch etwas schlechter ist. Und da ich weitsichtig bin, konnte ich die Daten einfach nicht lesen. Gut, ich habe das Problem nun so gelöst, dass ich mehr Seiten mit weniger Informationen habe und zu diesen jetzt blättern muss, aber die Schriftart ist ein eindeutiges Plus der Polar M400. Aber auf der anderen Seite hat man bei Garmin so viele Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann sich neue Profile für unterschiedliche Laufarten anlegen (ich selbst habe mir jetzt hier auch ein eigenes Wettkampfprofil angelegt, weil mich z.B. hier weniger der Puls als die Zeit und Durchschnittspace interessieren) und das ist wirklich toll. Ich bin hier noch lange nicht am Ende meines Tüfteln der perfekten Einstellung, da kommt dann doch der Nerd in mir durch ;).
Auf einen Test war ich auch ganz besonders gespannt – den Laktatschwellentest. Also habe ich schon recht früh diesen durchführen wollen. Leider habe ich im Vorfeld nicht viel herausfinden können, was mich hier genau erwarten würde, also habe ich mich einfach überraschen lassen und das war wirklich eine ziemliche Überraschung ;).
Angefangen hat alles mit 10 min. lockeren Einlaufen, welches noch kein besonders großes Problem darstellen sollte. Doch dann kam die erste Vibration auf meinem Handy und ich wollte sehen, was ich als nächstes so machen sollte und dank meiner Weitsichtigkeit habe ich es natürlich nicht richtig lesen können. Jetzt habe ich gerade mal etwas mit 4 erkennen können und dachte im ersten Moment ich sollte jetzt

mit einer 4er Pace laufen (*lach*), also bin ich mal wie wild losgestartet, während meine Uhr nur noch vibriert hat. Schlussendlich bin ich stehen geblieben und habe versucht zu schauen, ob ich nicht doch nochmals den Text aufrufen könnte. In diesem Moment kam die Nachricht, dass ich mich im richtigen Pulsbereich befinden würde. Da ging mir ein Licht auf, ich sollte einfach in einem vordefinierten Pulsbereich laufen. Beim nächsten Vibrieren wieder das selbe Spiel, irgendwas mit 4 und mehr konnte ich nicht entziffern. Also bin ich einfach etwas schneller gelaufen, während meine Uhr trotzdem dauernd vibriert hatte. Bei der letzten Einheit war ich schlussendlich so klug und habe versucht den unteren Text zuerst zu lesen und habe damit auch den richtigen Pulsbereich gesehen. Hier sollte ich 3 min. in einem sehr hohen Pulsbereich(was mir an diesem Tag wirklich schwer gefallen ist) laufen. Der Wert, der hier schlussendlich herausgekommen ist, ist sicherlich nicht richtig, da der Test total schief gegangen ist. Ich denke, ich werde ihn beizeiten nochmals wiederholen. Jetzt weiß ich ja schon wie er abläuft ;).
Was gibt es sonst noch über meine neue Garmin Fenix 3HR zu erzählen? Die Garmin Connect App ist auf alle Fälle wesentlich besser aufgebaut und beinhaltet wesentlich mehr Informationen, als es bei Polar Flow der Fall war und das gefällt mir, die doch die meiste Zeit eher am Handy oder Tablet die Daten aufbereitet, persönlich schon etwas mehr.
Die Laufeffizienzdaten finde ich auch sehr spannend, da ich momentan auch sehr stark an meiner Lauftechnik arbeite, bin ich immer äußerst interessiert, ob sich hier dann auch etwas an den Daten und wie im speziellen ändert. Ich habe schon einige Dinge gefunden, die sich hier zum positiven verbessert haben, aber natürlich fehlen mir da noch Daten, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Mal sehen, wie sich das alles entwickelt.
Inzwischen habe ich meine Uhr auch schon für das Laufbandtraining (hier sind die Daten aber eher falsch würde ich sagen, was vermutlich auch daran liegt, dass meine Schrittlänge nach wie vor zu lang ist), fürs Wandern (spannend mit einem echten Höhenmesser in den Bergen) und schwimmen verwendet.
Ich bin sehr angetan von meiner neuen Uhr und obwohl ich doch anfangs etwas die Befürchtung hatte, dass sie mir zu groß und schwer sein würde, so stört mich das eigentlich gar nicht. Es gibt so viele weitere Vorteile (allein die Möglichkeit sich mit vielen anderen Apps zu verbinden und seine Daten dort zu teilen), die auch den kleinen

Minuspunkt bezüglich Schriftgröße wettmachen.
Ich freue mich schon auf viele weitere Trainingseinheiten mit meiner Garmin Fenix 3HR und halte euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden, was ich sonst noch so entdecke und ob mein zweiter Laktatschwellentest erfolgreicher war ;).
Eure schlaflose Iris