Was für ein unglaublicher Laufherbst das doch für mich war und mit einer neuen Bestzeit beim Halbmarathon im Feistritztal hat das Laufjahr 2017 einen würdigen, genialen Abschluss gefunden. Ehrlich gesagt war ich mir nicht so sicher, wie das jetzt wirklich ausgehen würde, nachdem ich nicht unbedingt 100% fit war und diese

Verkühlung sowieso schon wochenlang mit mir rumgeschleppt hatte. Aber zum Glück wurde es schon ein paar Tage davor immer besser, also wollte ich es auf alle Fälle wagen und laufen.
Schon am Tag davor bin ich mit Markus gemeinsam nach Kirchberg gedüst, um unsere Startersackerl abzuholen. Dieses war wirklich toll und hat neben einem Laufshirt (ich liebe diese wirklich immer und freue mich sehr, wenn es eines von einer Laufveranstaltung gibt) auch noch einige weitere Goodies beinhaltet.
Kaum zuhause angekommen, musste ich das Laufshirt natürlich anprobieren und dann kam sowieso wieder mal die große Frage – was werde ich wohl anziehen? Die Wettervorhersage hatte doch eher warmes Wetter prognostiziert, also habe ich mich für kurze Hose (gemeinsam mit den Ascis Kompressionsstrümpfen ist das inzwischen schon zu meinem Glücksoutfit geworden) und Trägertop entschieden.

Nach einer ganz guten Nacht, war er da – der Tag des Halbmarathon- zu einer für mich wirklich unglaublich frühen Zeit- nämlich um 6 Uhr. Als bekennender Morgenmuffel sind diese Laufveranstaltungen am Vormittag immer eine spezielle Herausforderung für mich 😉 (Ich plädiere für mehr Nacht- und Nachmittagsläufe). Aber um ausreichend zu essen und auch erst mal aufzuwachen, hatte ich doch noch einiges an Zeit. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Theresienfeld, um meine Freundin Niki (die den 10 km Lauf absolvieren sollte) abzuholen, bin ich schlussendlich in Feistritz angekommen.
In Feistritz standen schon einige Busse bereit, um die Leute zum Start des Halbmarathons zu bringen. Dort hat auch schon Markus auf mich gewartet und nachdem ich mich von meiner Freundin Niki verabschiedet hatte (die Busse zum 10 km Start sind erst etwas später gefahren), sind wir in einen Bus eingestiegen und dann ging es auch schon los.

Der Start des Halbmarathons war in Trattenbach beim Gasthof Hubertushof. Dort angekommen, ist auch schon immer mehr die Sonne heraus gekommen und man konnte zumindest ansatzweise erahnen, dass es doch etwas wärmer werden könnte. Noch war ich aber dick eingepackt und habe einfach einmal die Atmosphäre hier genossen. Es war doch ganz anders als in der Wachau. Natürlich ist es viel kleiner und das macht es auch etwas familiärer und zum anderen hat es nicht aus Eimern geschüttet. Das hat einfach perfekt gepasst und ich habe jegliche Zweifel komplett zur Seite geschoben und mich einfach nur auf den Lauf gefreut.
Weiters war ich schon sehr auf die Strecke gespannt, da ich hier doch unterschiedliche Dinge gehört hatte. Während mir von jemanden im Vorfeld immer von einem sehr leichten Lauf, der eigentlich nur bergab geht, erzählt wurde (ich will ja hier keine
Namen nennen ;), aber es war ein gewisser ToM Awesome ;)), hat mir Markus schon erzählt, dass es doch die eine oder andere schwierigere Stelle geben soll.
Pünktlich um 9:55 war Start und wir sind vom guten Mittelfeld aus losgestartet. Die ersten Kilometer gingen auch wirklich sehr zügig und Markus musste mich immer wieder etwas bremsen, weil ich doch zu gerne die
Geschwindigkeit erhöhen wollte. Relativ bald hat sich auch Andi, ein Freund von Markus, der ebenfalls das Ziel unter 1:50 zu bleiben verfolgen wollte, zu unserer Gruppe dazugesellt und so sollten wir bis zum Schluss auch zusammenbleiben.
So ging es immer sehr schön idyllisch der Feistritz entlang und wir haben uns doch ganz gut bei einer Pace von 4:50 herum einpendelt. Dann kam, recht gut getimed, die erste Versorgungsstation und hier sollte ich das erste mal meine Becher im Laufen trinken, was für mich schon recht ungewohnt war ;).
Knapp vor Km 9 kam sie dann, die erste richtige Steigung und diese hatte es doch, für mich relativ ungeübten Steigungsläufer, etwas in sich. Zum Glück war diese aber nicht so lang und Markus hat uns immer wertvolle Tipps gegeben und uns motiviert, dass es dann gleich wieder vorbei sein würde. Plötzlich habe ich ein Gespräch von ein paar Läufern hinter mir mit angehört, die schon von der nächsten Steigung gesprochen haben, welche mehr als doppelt so lang und schwieriger sein sollte. Da kam dann doch etwas Panik hoch, aber noch konnte ich das ausblenden und wir sollten auch schön langsam zum Start des 10km Laufs kommen.
Nur noch 10km und die ersten 11 sind doch ganz gut gegangen und ich war mir schon fast sicher, dass wir unser Ziel wohl erreichen würden.
Ja,und dann kam sie .. die letzte große Steigung und diese ziemlich genau bei dem Punkt, wo ich allgemein immer Probleme habe, der berühmtberüchtigten 15km Marke. Aber wo ich sonst eher mit meiner Motivation zu kämpfen hatte, so muss man immerhin positiv anmerken, dass ich mehr mit anderen Dingen beschäftigt war ;). Nämlich mit meinen Beinen, die wirklich unglaublich geschmerzt haben und dann kam der Punkt, wo ich am liebsten einfach nur noch gegangen wäre. Auch hier hat Markus immer wieder versucht uns zu motivieren und uns Tipps fürs bergauflaufen zu geben und ich glaube, wenn ich allein gelaufen wäre, wäre ich wirklich gegangen und hätte mich nicht mehr durchbeißen können, aber so wollte ich dann doch nicht zurückstecken.
Dann war es endlich geschafft und ich war wirklich schon ziemlich erschöpft. Hier habe ich die Belastungen der letzten Wochen dann doch ziemlich gemerkt und obwohl wir das Tempo doch etwas gedrosselt hatten, konnte ich nicht mehr wirklich in den Lauf zurückfinden. Hier begann mein langer Kampf mit mir selbst und dem ständigen Wunsch einfach aufzuhören. Und hier muss ich an meine beiden Mitstreiter Markus und Andi überhaupt den größten Dank aussprechen, denn sie haben mich mit ins Ziel gezogen.
Ich glaube, ich habe mich noch selten mehr gefreut endlich im Ziel zu sein und war doch auch unendlich stolz auf mich, dass ich wirklich trotz aller Widrigkeiten diesen Halbmarathon mit einer extremen Verbesserung zur Wachau, nämlich in 1:46:57, beenden konnte. Es ist mir viel schwerer gefallen, als ich es erwartet hatte und ich glaube das war auch der Grund,
warum ich diese große Euphorie erst später empfunden habe.
Im Ziel angekommen, hat meine Freundin Niki schon auf mich gewartet und nach einer kleinen Trink-, Ess- und Verschnaufpause sind wir schon los um meinen Kleidersack abzuholen (den musste ich nicht einmal viel selbst suchen, sondern wurde mir gleich überreicht – super Service). Dann mussten wir leider schon los (Das Los der Mamas halt ;)), was mir persönlich leid getan hat, da ich mich noch gerne mit dem einen oder anderen unterhalten hätte.
Der F/List Feistritztallauf hat erst zum dritten mal stattgefunden und das hat man wirklich gar nicht gemerkt. Es hat alles super funktioniert und ich werde sicherlich nächstes Jahr wieder starten, weil es mir, trotz all der Anstrengungen, viel Spaß gemacht hat und die Strecke selbst wirklich sehr schön war. Ich habe mir fest vorgenommen einfach mehr Steigungen zu trainieren, dann lasse ich mich durch so etwas auch nicht mehr so leicht aus dem Konzept bringen ;).
Was gibt es abschließend noch zu sagen? Ich habe jetzt einmal zwei ganze Wochen
Regeneration vor mir und werde abwechselnd gemütlich laufen und dazwischen eher mehr auf dem Crosstrainer meine Einheiten absolvieren. Und für den Moment freue ich mich einfach einmal nur über alles, was in dem Jahr dann doch so gut gelaufen ist …
Eure schlaflose Iris
–> Großes Dankeschön an Feistritztallauf für die Bereitstellung der Lauffotos.
–> Und natürlich ein Großes Danke an Rico Keidel von Leidenschaft-ist-Talent ,der mich für diesen Lauf optimal vorbereitet hat
Ein toller Lauf.
Liebe Gruesse
Monika
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