Meine verregnete Bestzeit beim Halbmarathon am Wörthersee

2018-08-24-14-23-47-554
Noch im Sommerkleid auf dem Weg nach Kärnten

Ja, ich muss schon sagen, meine Laufreisen waren wettertechnisch in letzter Zeit nicht so berauschend. Angefangen mit der Wachau, weiter über den Traunsee und jetzt sollte die Wettervorhersage für meinen Halbmarathon bei „Kärnten läuft“ auch nicht so gut sein. Also nicht gut ist wohl etwas untertrieben, absoluter Temperaturabsturz und Regen, Regen und nochmals Regen. Aber gut, diese Dinge kann man nicht ändern und so habe ich mich trotzdem voller Vorfreude am Freitag schon zusammengepackt und bin Richtung Klagenfurt losgedüst.

Davor lief das Training wirklich ausgezeichnet, meine letzten Intervalle konnte ich zum Teil schon unter 4:20

IMG_2018-08-18_23-25-33
Letzte Intervall Einheit

den km laufen und auch sonst fühlte ich mich so fit und gut, wie schon lange nicht mehr. Aber natürlich versuchte ich mich sehr am tiefstapeln, auch um den Erfolgsdruck hier von mir wegzunehmen und nannte die 1:50 als Ziel für den Halbmarathon. Denn das wäre eine Zeit, die ich auch, wenn alles sehr schlecht laufen sollte, erreichen können müsste und alles andere würde man während dem Lauf selbst sehen. Aber natürlich wusste ich irgendwo, dass eine Bestzeit diesmal sehr gut erreichbar sein müsste.

2018-08-24-21-37-00-357
Treffen mit Riccardo am Freitag

In Klagenfurt angekommen habe ich mich gleich mal zur „Running City“ aufgemacht um mir dort die Eröffnung und den Night Run anzuschauen. Hier habe ich auch gleich die ersten Leute, wie Riccardo aus Deutschland, getroffen, mit denen ich hier einen wirklich sehr sehr netten Abend verbringen sollte. Leider war da das Wetter schon recht schlecht und daher war alles nicht übermäßig gut besucht. Aber es war trotz allem ein super netter Abend zum Auftakt meines Kärnten Wochenendes. Ich war aber dann trotzdem schon recht froh in meinem Bett zu sein und freute mich schon auf den nächsten Tag.

Der Samstag selbst war noch regnerischer und2018-08-25-22-34-50-495.jpg um einiges kälter als der Freitag. Hier hatte ich aber doch einige Treffen vor mir und meine Startunterlagen musste ich ja auch noch abholen. Also bin ich am Vormittag wieder einmal in die „Running City“ am Wörthersee gefahren, um dort die Strecke etwas entlang zu spazieren.  Beim Abholen des Starterpacks habe ich dann Sonia und Roman und schließlich ganz zufällig auch schon Markus und Andi (meine Laufpartner beim Feistritztallauf) getroffen.

Dann ging es mal ans Essen, die Stände zu besuchen und vor allem eben viel mit den ganzen Leute zu tratschen und sich schon über Taktiken, Zeitvorstellungen usw auszutauschen. Der Tag ist total schnell vergangen und ich bin dann doch recht früh ins

2018-08-26-06-38-25-624
Müde aber bereit für den Halbmarathon

Bett, weil ich schon um 5 aufstehen musste (hab ich schon mal erwähnt, dass ich diese frühen Startzeiten wirklich hasse).

Am Sonntag war ich schon recht aufgeregt und leider war das Wetter wirklich sehr trüb und es hat ununterbrochen geregnet. Andi war krank und konnte daher nicht mitlaufen, hat aber für Markus und mich das Taxi gespielt und uns zum Startbereich nach Velden gefahren und mit uns auch noch bis zum Start gewartet. Schlussendlich sogar unsere Wäschesäcke mitgenommen und uns im Ziel damit empfangen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Andi dafür.

Markus und ich haben uns dann endlich zum Startbereich aufgemacht um zu erkennen, dass wir bei den Pacemakern von 2:10 vielleicht doch etwas falsch waren. Aber egal, das überholen war ich ja inzwischen eh schon ganz gut gewohnt.

Dann ging es endlich los und der Start war wie erwartet sehr von überholen und Geschwindigkeit finden geprägt. Der erste Kilometer war allgemein mein schlechtester in dem ganzen Lauf, aber besser zaghafter starten, als dann doch zu schnell.

20180829_181203Aber schon ab Kilometer 2 habe ich mit 4:50 Pace eingeordnet. Anfangs war ich zwar schon etwas überrascht, ob ich das wirklich so durchhalten werde können, aber auf der anderen Seite war ich auch voller Selbstvertrauen und glaubte da an mich.  Meinen Regenschutz habe ich dann auch langsam aber sicher weggeworfen und meine durchgefrorenen  Zehen bekamen auch langsam wieder etwas Leben ;). Es lief also.

ZB00022023
Quälende Zielrampe 😉

Die ersten 10km liefen sowieso wie am Schnürchen und ich konnte auch meine allerbeste 10km Zeit erlaufen, nämlich 48:52.  Und dann lief es weiter recht problemlos, dass ich selber immer wieder verwundert war, wie einfach es doch ging. Irgendwie hatte ich erwartet dass irgendwann es ganz schlimm werden würde und ich nur noch kämpfen müsste, aber sogar bei meinen berühmtberüchtigten 15km blieben die großen Probleme aus. Vielleicht konnte ich die 4:50 nicht mehr ganz so halten, aber im Prinzip war ich trotzdem immer unter dem 5:00 Schnitt. Obwohl ich natürlich langsam schon rechnete, weil ich laut meiner Uhr auch schon wesentlich weiter gelaufen war und somit musste ich hier schon ein bisschen was draufschlagen. Vielleicht würde sich ja sogar eine Zeit unter 1:45 ausgehen.

Und dann kamen sie die Probleme .. und zwar bei Kilomter 18 (wirklich recht spät). Plötzlich wollte ich nicht mehr. Mir war kalt, meine Beine waren steif und durchgefroren und die letzten Steigungen haben mir auch den Rest gegeben. Hier kam dann wieder der Kampf mit mir selbst und ich habe ihn wieder gewonnen, alles was ging mobilisiert und bin dann den letzten Kilometer wieder in gewohnter Weise gelaufen und habe sogar noch einen tollen Zielsprint hinlegen können. Und der hatte es auch wieder in sich. Ich liebe diesen Moment immer, wenn man weiß, jetzt ist es gleich geschafft und man die letzten Meter quasi wie auf Wolken schwebt und noch mal alles gibt. Obwohl diese Rampe rauf zum Ziel ist in Kärnten schon IMG_2018-08-26_16-47-19etwas fies. Meine Beine wollten da wirklich nicht mehr.

Im Ziel der ängstliche Blick auf die Zeit. Ist es sich ausgegangen? Was zeigt die Uhr an? Und dann 1:44:54 und damit wusste ich, dass ich es wirklich geschafft hatte, weil die offizielle Zeit sicherlich noch eine spur besser sein würde. Ich war so unendlich stolz auf mich, denn auch wenn ich natürlich gehofft hatte, dass ich eine ähnlich gute Zeit laufen würde können, so war ich mir da trotzdem nicht so wirklich sicher, dass ich das auf 21km durchhalten würde. Aber ich habe es. Meine offizielle Zeit war dann sogar 1:44:48.

 

Ich möchte hier nochmals ein großes Danke an Rico Keidel (Leidentschaft ist Talent) aussprechen, der mich für den Lauf perfekt vorbereitet hat und auch immer an mich geglaubt hat, wo ich es selber nicht so gemacht hatte. 

IMG_2018-09-07_00-01-34
Neue Bestzeit beim Business Run

Jetzt geht es munter weiter, nach meiner Bestzeit beim Business Run und einem weiteren Spartan Race (Blogeinträge folgen) , geht es nächste Woche schon in der Wachau bei meinem nächsten Halbmarathon weiter. Und dieser hat natürlich einen ganz speziellen Stellenwert, ist er doch mein erster Halbmarathon letztes Jahr gewesen.

Also es läuft …


4 Gedanken zu “Meine verregnete Bestzeit beim Halbmarathon am Wörthersee

Hinterlasse einen Kommentar